Perspektiven Materialität und Transparenz

Manfred Schling verweist auf keine äußere Realität: das Bild ist sich selbst Thema. Oder, genauer gesagt, es ist ein Malgrund der zunehmend verdickt und verfestigt wird, ein solider und reichhaltiger Grund der gleichzeitig zur Lichtquelle wird.

Um seinen Bildern diesen festen Malgrund zu verschaffen, aus dem hervortreten kann, was geschrieben werden muss, benützt der Künstler Marmorstaub und Quarzmehl. Die Bilder sind häufig sehr schwer. Die Dicke des Malgrundes ermöglicht ein in die Tiefe gehendes Arbeiten (verstärken oder abschwächen von Rissen, von Brüchen, von Kratern). Bewegung wird sichtbar, Strukturen tauchen auf, Licht erscheint, das, gemildert aber präsent, den Hintergrund der Transparenz näher bringt.

Die Bilder erwachsen, auf dem Boden liegend,  Schicht für Schicht. In diesem langem Schaffensprozess dialogiert der Künstler mit der Materie: er erwartet  Risse und Brüche und unterstützt eingreifend das Erscheinen der Formen. Der Zufall ist Teil des Prozesses, die Reaktionen der Materialien sind nie völlig voraussehbar.